Interessantes über Indien

Indien, das ist Yoga, Meditation, spirituelles Leben, Reinkarnation, Buddha, Sadhu, Gurus, Maharajas, Gewürze und Curry, Feste, Tiger, Elefanten, Kobra, heilige Kühe und heilige Flüsse, Himalaja, Fatalismus, kosmische Lebensphilosophie, seelische und geistliche Lebensenergien, mit Millionen von Göttern und Ritualen. Indien ist das einzige vegetarische Land der Welt. Mit feucht-heißen Dschungeln voller geheimnisvollem Leben und supermodernen Städten, vedisches Wissen und High-Tech, Wellblechhütten und Wolkenkratzern, Analphabetentum und Computern, traditioneller und extravaganter Mode ist es aber heute noch ebenso paradox wie vor fünftausend Jahren. Indien ist für das Abendland seit jeher das exotische Märchenland.

Indien ist ein Land der unvorstellbarer Reichtum und Armut. Aber die indische Armut ist sehr relativ. Es leben in Indien ca. 30 bis 40 Millionen Menschen, die Sadhu, Guru, Fakir, Yogi und Sanyasin sind. Sie haben mit der Zivilisation nichts zu tun und besitzen auch nichts, genau wie die Indianer Nordamerikas oder Australiens Aborigines, die mit ihren alten Traditionen außerhalb unserer materiellen Welt leben. Viele Inder leben nach kosmischen Lebenseinstellungen oder leben in einer spirituellen Welt und sind an materiellen Dingen nicht interessiert und viele leben und lieben den Fatalismus. Indien ist ein uraltes. Land mit Jahrtausende alten Traditionen die heute noch so lebendig sind wie zur Zeit ihres Entstehens.

In Indien ist ein Mensch, der nichts hat und keinen Luxus besitzt, nicht unbedingt arm, denn dort haben die Menschen (nicht alle aber ein großer Teil) dazu eine ganz andere Philosophie.

Landeskunde Indiens: Indien weist eine Fläche von 3 287 590 Quadratkilometer auf mit ca. 880 Millionen Einwohner und der Hauptstadt Delhi. Die Amtssprachen sind Hindi und Englisch, der Zeitunterschied liegt bei MEZ + 4 1/2 Std.

Geographisch läßt sich Indien, das im Norden von der Himalaya-Kette durchgezogen ist, in drei Großlandschaften gliedern. Südlich des großen Gebirges schließt sich zwischen Delhi und Calcutta die breite Ganges Ebene an. Der Nordwesten des Landes wird von der trockenen Wüstensteppe Thar eingenommen. Das restliche Land ist das Dekhan Plateau, eine gewellte Hochfläche, die an den Küsten von steil zum indischen Ozean und zum Golf von Bengalen abfallenden Gebirgszügen, den Gahts, gesäumt wird.

Geschichte: Bereits vor der Einwanderung der Arier gegen Mitte des 2. Jt. v. Chr. gab es in der Harappa-Kultur eine hochentwickelte Zivilisation. Greifbar wird die historische Entwicklung erst mit dem Auftreten des Buddha (um 550 v. Chr.), dessen Lehre insbesondere Kaiser Ashok als einigendes Band zur Schaffung des sich über fast die ganze Fläche des heutigen Indien erstreckenden Maurya-Reichs diente. Bis 1018 gab es Aufstieg und Fall bedeutender Dynastien, z. B. Nanda-Dynastie, Maurya-Dynastie, Guptareich und der Rajputen-Klan. Mit Einbruch des Islam ging die vedische Epoche langsam zu Ende.

Erste Einfälle islamischer Heere aus Afghanistan kamen unter Mahmud von Ghazni (997 - 1030) und eroberten die Tempel von Somnath und Mathura. Zu einer dauerhaften islamischer Besatzung des Landes kam es erst 1192 als Qutb-ud-din Aibak das Sultanat von Delhi gründete. Das Mogulreich dauerte bis die Briten 1858 den letzten Mogul absetzten.

Mit der Entdeckung des Seewegs nach Indien (1498) begann die Kolonialzeit. Die Portugieser gründeten ihre Stützpunkte in Damen, Diu und Goa. Im 17.Jh. gründete die englische East- India Company Niederlassungen in Madras, Kalkutta, Bombay und die Franzosen in Podichcerry und Chandranager. Die Kolonialzeit ging zu Ende mit dem Auftreten M.K. Gandhis am 15.08.47 (Teilung des Landes in Indien und Pakistan ). Indiens Verfassung trat am 26.1.50 in Kraft.

Staat und Politik: Indien ist eine parlamentarische, bundesstaatlich geordnete Republik, bestehend aus 25 Bundesstaaten und sieben Unionsterretorien. An der Spitze steht der Präsident, der den Führer der stärksten Partei zum Premierminister ernennt. Das Parlament gliedert sich nach englischem Vorbild in das Ober- und Unterhaus.

Bevölkerung und Sprachen: Mit fast 1 Milliarde Einwohner gilt Indien nach China als bevölkerungsreichstes Land der Welt. Es sind allein 200 Sprachen und 15 Schriften bekannt, ganz zu schweigen von den unzähligen Dialekten. Englisch und Hindi sind Amtssprachen. Das vor 3000 Jahren durch die Arier eingeführte Kastensystem wurde offiziell abgeschafft, ist aber immer noch Bestandteil der indischen Gesellschaft.

Religionen: 70% Hindu, 18% Muslime, der Rest sind Buddhisten, Christen, Sikhs und Jainis.

Wirtschaft: Etwa 80% der wirtschaftlichen Nutzfläche dienen dem Anbau der Grundnahrungsmittel Reis, Weizen, Mais, Bohnen und Hirse, die restliche 20% vorwiegend exportorientierten Produkten wie Baumwolle, Jute, Kautschuk, Tee, Tabak, Kaffee, Zuckerrohr und Gewürze. Indien verfügt über 1/5 der Rinderbestände der Erde. Die Rinder werden aus religiösen Gründen nicht geschlachtet.

Zu den wichtigsten Rohstoffen zählen Erdöl, Eisenerz und Kohle.

Klima: Indien ist dem Wechsel der Monsune unterworfen. Die günstigste Zeit für einen Indienbesuch sind die Monate Oktober bis März. Danach steigt die Temperatur bis zur 50o C-Marke. Die Monsunzeit beginnt Anfang Juli und geht bis Ende September.